Soul Grinder – Frozen Halls
MDD Records, VÖ: 16.10.2025
Soul Grinder sind längst kein Geheimtipp mehr. Das Bremer Trio hat sich mit „Frozen Halls“ endgültig in die erste Reihe des deutschen Death Metal gespielt. Wer sie schon einmal live erlebt hat, etwa bei ihrer Albumrelease-Show in der Subkultur Hannover, weiß wie kompromisslos und zugleich sympathisch diese Band auftritt. Live brennt jede Nummer. Das Publikum wird mitgerissen. Ohne viel Show, einfach durch pure Wucht und Überzeugung.
Das neue Album führt genau da weiter, wo „Anthems from the Abyss“ aufgehört hat. „Frozen Halls“ ist ein rundum stimmiges Werk, das die Balance zwischen Blastbeat-Attacken, groovigen Midtempo-Monstern und düsteren Hymnen perfekt trifft. Der Sound ist druckvoll, ohne steril zu wirken. Er bleibt roh genug, um den Spirit des Genres zu atmen und ist gleichzeitig klar genug, damit jedes Detail zur Geltung kommt.
Thematisch bewegen sich Soul Grinder durch fiktive Horrorszenarien im Stil von H.P. Lovecraft. Dunkelheit, Albträume, Wahnsinn. Aber auch menschliche Abgründe und Selbstreflexion ziehen sich durch die Texte. Der Gastbeitrag von Tetzel (Asenblut) in „Malevolent Reality“ ist ein starkes Ausrufezeichen, doch die Platte steht auch ohne prominente Unterstützung auf eigenen Beinen.
„Into The Nightmare“ ist einer meiner aktuellen Favoriten. Der Song packt sofort, entwickelt live wie auf Platte eine hypnotische Sogwirkung und fasst das Wesen von „Frozen Halls“ in knapp dreieinhalb Minuten zusammen. Das Trio zeigt hier, wie man klassischen Death Metal mit moderner Energie auflädt ohne sich in Technik zu verlieren. Auch „Amorphous Blight“ sticht heraus. Der Song erinnert mich immer wieder an Sulphur Aeon. Diese Mischung aus bedrohlicher Tiefe und hymnischer Wucht hat denselben Sog. Wer auf solche Klangwelten steht, wird hier sofort hängen bleiben.
Soul Grinder liefern ein Album, das sowohl Szene-Kenner als auch frische Hörer abholt. Keine Revolution, aber ein Manifest. „Frozen Halls“ ist kraftvoll und stellt unter Beweis, dass Death Metal 2025 lebendiger klingt denn je.
Den 28.03.2026 könnt Ihr euch auch bereits im Kalender markieren. Da spielen Soulgrinder im Forellenhof Salzgitter.
Mario W.
