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HOLE IN THE SVN 2025 FESTIVAL REVIEW Tag 3 Samstag

c/o Medienhaus Hannover - Redaktion Schall und Laut - 7. August 2025 Konzerte Keine Kommentare zu HOLE IN THE SVN 2025 FESTIVAL REVIEW Tag 3 Samstag
WRANG
Die niederländisch/finnish Recken um WRANG eröffneten den letzten Festivaltag um 14.00 Uhr. Von der ersten Sekunde an war es eine sehr energiegeladene Performance; insbesondere des Frontshouters Galgenvot. Die präsentierte Aggression hat auch vor Equipment nicht halt gemacht und hat sogar noch zugelegt als Carchost von Helleruin als Koop-Shouter für einen Song auf der Bühne erschien. Krasse Performance einer interessanten Band!
HEXEKRATION RITES
Das französische Trio HEXEKRATION RITES teilen um 15.00 Uhr im Tageslicht ein ähnliches Schicksal wie NEKUS vom Vortag. Der düstere Black/Death Metal mit der dunklen Stimme von Gitarrist und Vokalist H.R. hat musikalisch auf jeden Fall überzeugt; allein die dazugehörige Atmosphäre konnte leider zu nachmittäglicher Stunde nicht richtig aufkommen. Dennoch haben sich viele Metaller vor der Bühne versammelt und HEXEKRATION RITES gefeiert. Daumen hoch!
DEATHLESS VOID
Mit nachfolgenden DAETHLESS VOID gab es wieder schnellen Black/Death Metal um die Ohren. Das aktuelle Album „The Voluptuous Fire of Sin“ aus September 2024 hatte bei mir schon für reichlich Vorfreude auf DEATHLESS VOID gesorgt und der Auftritt wäre perfekt gewesen, wenn nicht technische Probleme für Unterbrechung gesorgt hätten. Aber das ist halt „live“ und kann passieren…Nichts desto trotz haben die Holländer unheimlich gut, sauber und engagiert gespielt.
HAGZISSA
Eine ganz andere Kategorie wurde von HAGZISSA dargeboten. Die Österreicher spielen eine variantenreiche Metal Musik, die man dem Black Metal zuordnen kann, aber nicht zwingend muß. Abgesehen von der Musik ist der Sänger und Performer B. Moser (auch am Bass bei KRINGA am Vortag) der optische Blickfang, der bei HAGZISSA allerdings eine Art Pantomimen-Vorstellung gibt und sich dabei so richtig gehen läßt. Die eigentliche Erwartung gemäß dem Bandimage wäre eher eine schamanistische Darstellung gewesen. Eingerahmt von den lupenreinen Death und Black Metal Combos, fallen HAGZISSA doch erheblich aus dem gegebenen Rahmen des Festivals. Gewöhnungsbedürftig.
BALMOG
Die seit 2003 aktiven BALMOG sind ungeheuer produktiv. In 21 Jahren sind mehr als 20 Veröffentlichungen von splits, EPs und Alben zu zählen, Das letzte Album ist noch taufrisch aus diesem Jahr. Das spanische Trio hält sich auch an diesem Tag nicht zurück und bombardiert das Publikum mit ihren schnellen Black Metal-Salven. Während ihrer Spielzeit geben BALMOG weder sich noch dem Publikum eine Pause; es wird gnadenlos durchgehämmert. Ich denke dass sich BALMOG bei vielen in gute Erinnerung gebracht haben. Tolle Show!
VENEFIXION
Die Franzosen von VENEFIXION spielen Death Metal, der es in sich hat und begeistern kann. Der kraftvolle Auftritt des engagierten Quintetts konnte sofort mitreißen und begeistern. In optischer und musikalischer Anlehnung an bekannte Death Metal-Größen fegten VENEFIXION über die Bühne und haben mit ihrer ansteckenden Energie die anwesenden Zuschauer begeistert.
BAXAXAXA
In der mittlerweile einsetzenden Dunkelheit konnte sich BAXAXAXA, die bei diesem Festival wohl dienstälteste deutsche Black Metal Band, gut in Szene setzen. Mit ihrem abwechslungsreichen Songset, bei dem der Smash-Hit „De vermis mysteriis“ leider fehlte, spielten sich die Bayern in der immer besser zur Geltung kommenden Lightshow durch die Songs ihrer Bandgeschichte. Riffing und Songaufbau zeugen bei BAXAXAXA von einer Verwurzelung in den frühen 1990er Jahren, doch das klischeehafte Stagedesign kratzte etwas an dem Image der Ernsthaftigkeit. Zur Glorifizierung dieser frühen Black Metal Ära dienen BAXAXAXA auf jeden Fall und haben in diesem Rahmen das Publikum auch erreicht.
PURGATORY
Nach den BM-Recken von BAXAXAXA kam mit PURGATORY eine ebenfalls altgediente Band aus deutschen Landen auf die Bühne. Die 1993 gegründete Combo war in Sound und Optik allerdings näher an dem aktuellen Szenegeschehen als manch ein Black Metaller. Und wie z. B. TSATTHOGGUA vom Donnerstag (übrigens aus dem gleichen Gründungsjahr) wissen PURGATORX immer noch wie es geht und haben total abgeräumt. Mit der Souveränität der hinter sich gelassenen Jahrzehnte wurde das Set in gnadenloser Makellosigkeit heruntergespielt. Klasse!
LUCIFYRE
Die Briten von LUCIFYRE sind als die Death Metal Headliner dieses Tages anzusehen. Die seit 2007 aktive Band spielt einen sehr dunklen und schnellen Death Metal. Die Lightshow kommt mittlerweile voll zur Geltung und taucht das Geschehen auf der Bühne in ein hauptsächlich rotes Licht. Die Diskographie der Engländer ist zwar überschaubar, aber trotzdem sind die knapp 40 min Spielzeit schnell vorüber und Songs wie z. B. „Tribes of Khem“ und „Gods await us“ vom letzten Album fliegen in gefühlter Rekordzeit an den Zuschauern vorbei. Nach dem LUCIFYRE auch nicht so häufig in Deutschland spielen, war es eine seltene Freude und tolle Gelegenheit die Engländer live zu erleben.
ARCHGOAT
Die letzten 50 min des Festivals waren für ARCHGOAT reserviert. Mit dem Gründungsjahr 1989 sind die Finnen nochmal vier Jahre „älter“ als PURGATORY oder BAXAXAXA. Die seitdem veröffentlichen 5 Alben sind an der Zahl nicht viele, haben aber allesamt Kultstatus in der Szene. Deshalb konnten ARCHGOAT auch noch zu später Stunde alle verbliebenen Kräfte des Publikums mobilisieren, welches ja mittlerweile zweieinhalb Tage Festival in den müden Knochen hatte.
Das finstere und blasphemische Knurren von Lord Angelslayer ging durch Mark und Bein und hat möglicherweise noch Tote aus dem Umkreis aufgeweckt.
Aber auch dieser böse Spuk fand sein Ende und damit auch das diesjährige HOLE IN THE SVN, denn„festivals end as festivals must…“
Text R.T.
Foto E.

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