
Sun Of The Dying – A Throne Of Ashes
AOP Records, VÖ: 21.11.2025
Wenn eine Band wie Sun of the Dying ein neues Album veröffentlicht, erwartet man Dunkelheit, Schwere und Gefühl. „A Throne of Ashes“ erfüllt all das und geht noch einen Schritt weiter. Die Spanier schaffen es, Melancholie und Wucht so natürlich zu verbinden, dass man sich dem Sog kaum entziehen kann.
Der erste Song „Martyrs“ öffnet langsam den Raum. Gitarren türmen sich auf, Schlagzeug und Bass bilden das Fundament, während die Vocals zwischen Schmerz und Stärke schwanken. Die Band baut Spannung auf, ohne zu hetzen. Alles hat Zeit zu atmen. Wenn „Black Birds Beneath Your Sky“ einsetzt, wird klar, dass das Album mehr ist als bloß eine Wiederholung bekannter Death/Doom-Muster. Hier steckt Atmosphäre drin, die einen direkt berührt, ohne Kitsch.
„With Wings Aflame“ bringt mit Gastsängerin Antinoë eine warme, fast rituelle Note hinein. Der Song wächst mit jedem Durchlauf, weil er Raum lässt für Nachhall. Danach zeigt „The Greatest of Winter“, wie stark die Band in der Dynamik geworden ist. Zwischen Ruhe und Ausbruch entsteht etwas, das man nicht mehr nur hört, sondern spürt.

Produktion und Mix sind klar, aber nie glatt. Man hört, dass die Musiker Zeit hatten, sich zu finden. Die orchestralen Schichten von David Muñoz verleihen Tiefe, ohne das Fundament zu überdecken. Das Schlagzeug wirkt lebendig, die Gitarren atmen. Alles klingt wie aus einem Guss.
Im letzten Drittel, besonders mit „House of Asterion“ und „Of Absence“, nimmt das Album noch einmal Fahrt auf. Es endet nicht mit einem Knall, sondern mit Nachklang. Wenn die letzten Töne verklingen, bleibt etwas zurück. Ruhe vielleicht. Oder ein Gefühl, das man nicht so leicht benennen kann.
A Throne of Ashes ist ein stilles, ehrliches und intensives Werk, das sich langsam entfaltet. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt. Dieses Album hört man nicht nebenbei. Es zieht einen hinein. Und lässt einen verändert zurück.
Mario W.








