Aeternia – Into the Golden Halls
Cruz Del Sur Music, VÖ 17.10.2025
Aeternia aus Deutschland legen mit Into the Golden Halls ihr erstes Album vor. Nach der EP The Quest von 2022 zeigen sie, dass sie genau wissen, was Power Metal ausmacht. Die Platte läuft gut 33 Minuten und wirkt kompakt und ehrlich gespielt.
Schon der Opener „Ascending“ zeigt, worum es hier geht. Klare Riffs, viel Melodie, treibende Drums und Gesang mit viel Ausdruck. Der Stil erinnert an die frühen Blind Guardian, Helloween oder auch Hammerfall, ohne altbacken zu klingen. Aeternia setzen auf klassische Zutaten, aber mit frischer Energie. Sie wollen kein neues Kapitel im Genre aufschlagen, sondern zeigen, dass Herzblut und gutes Songwriting immer noch zählen. Das funktioniert bei diesem Album einfach super.
Besonders „Five Rode Forth“ sticht heraus. Der Song hat diesen heroischen Drive, der stark an Hammerfall erinnert, ohne zur Kopie zu werden. Eingängig, aber nicht banal. Einer der besten Momente des Albums meiner Meinung nach. Auch „Trial by Fire and Water“ oder „Lightbringer (Fall of the Church)“ liefern viel Druck und Spielfreude.
Die Band hat das Album selbst produziert. Der Sound ist nicht überladen, eher direkt und ungeschliffen. Manchmal fehlt etwas Tiefe im Mix, doch das sorgt auch dafür, dass die Songs lebendig klingen. Ich mag das sehr.
Textlich bleibt alles im klassischen Power-Metal-Kosmos: Mythen, Geschichte, Ehre, Kampf. Das funktioniert, weil Musik und Themen gut zusammenpassen. „Lay of Hildebrand“ bringt zum Schluss eine ruhigere Note, die dem Album ein schönes Ende gibt.
Into the Golden Halls ist in sich stimmig und rund. Alles greift gut ineinander, nichts wirkt gezwungen oder überladen. Aeternia liefern ein starkes, ehrliches Debüt, das zeigt, dass klassischer Power Metal noch lange nicht am Ende ist. Kein großes Spektakel, aber ein Album mit Substanz, das man gern mehrfach hört. Fans von angesprochenen Hammerfall, alten Blind Guardian und Helloween sollten hier unbedingt reinhören.
Mario W.