Scythe Beast gehören definitv zu den spannenden Geheimtipps des deutschsprachigen Death/Thrash-Undergrounds. Gegründet wurde die Band 2012 von Sven Stoppelberg (Gitarre, Bass, Gesang) und Produzent „Koopie“ ursprünglich als einmalige Aktion zum Geburtstag eines Freundes. Doch schnell zeigte sich, dass mehr hinter dieser Idee steckte. Mit dem Einstieg von Drummer Andreas Tegeler nahm das Projekt Fahrt auf und wurde zur festen Band.
2016 erschien das Debüt Breeding Devastation, das mit seinem rohen, direkten Sound Vergleiche zu God Dethroned, At the Gates oder frühen Dark Tranquillity hervorrief. Der Nachfolger Indicted for Misconception (2021) führte diesen Stil fort, ergänzt um prägnante Melodien und einen Gastauftritt von Gunnar Erxleben (Ancient Curse). Seit 2022 ist Scythe Beast mit festem Lineup unterwegs. Wer sie auf der Bühne erlebt hat weiß, dass hier kein Millimeter Stillstand herrscht, mal schleppend und wuchtig, dann wieder mit Vollgas in der Überholspur.
Mit Anthem of the Rotten (VÖ: 25. Oktober 2025) steht nun das dritte Studioalbum in den Startlöchern. Der Sound ist druckvoll, klar, aber nie steril. Alles wirkt organisch, als stünde man mitten im Proberaum, während die Band die Luft zum Vibrieren bringt.
Musikalisch zeigt sich Scythe Beast sehr variabel. Zwischen den schnellen Attacken und massiven Riffwänden blitzen immer wieder melodische Akzente auf, die an ältere Amon Amarth erinnern. Besonders stark gelingt das in „Sporn of the Stillborn Lord“, das sofort losprescht, aber dennoch eine durchdachte Melodieführung beibehält. Auch die vorab veröffentlichte Single „Ravenous“ überzeugt mit treibendem Groove und kraftvollem Riffing, dass sich unmittelbar festsetzt. Mit dem doomigen „The Carrion Marshes“ beweisen Scythe Beast, dass sie auch langsam walzende Riffs beherrschen.
Anthem of the Rotten klingt nach einer Band, die genau weiß, was sie tut. Ehrlich, handgemacht, mit hörbarem Herzblut und Fannah. Wer auf energiegeladenen Death/Thrash mit Charakter steht, bekommt hier ein Album, das mitreißt, ohne sich anzubiedern. Authentisch, druckvoll und mit echter Leidenschaft geschmiedet.
Livetermine:
18.10.2025 Leer
25.10.2025 Sulingen
31.10.2025 Bremen
Mario W.