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White Mantis – Arrows At The Sun

White Mantis – Arrows At The Sun

Release: 22.08.2025

High Roller Records

White Mantis hatte ich bislang ehrlich gesagt überhaupt nicht auf dem Schirm. Umso mehr hat mich Arrows At The Sun überrascht und zwar mit einer Energie, die mich direkt gepackt hat. Das Album ist Thrash Metal im Kern, aber nie bloß Schema F. Stattdessen drängen sich hektische Breaks, chaotische Wendungen und ein fast schon progressiver Einschlag immer wieder nach vorne.

Schon der Einstieg mit „Nekrotornado“ ist ein Brett: ein Schlagzeug wie ein rasender Presslufthammer, Riffs, die permanent an der Grenze zum Kontrollverlust balancieren, und diese keifende, rohe Stimme, die einfach perfekt ins Bild passt. Ich mag genau dieses unruhige, aufgewühlte Element. Nichts wirkt hier glattgebügelt, alles schreit nach Bewegung und Konfrontation.

Besonders hängen geblieben sind mir „Arrows At The Sun“ und „Reality Exists“. Beide fassen ziemlich gut zusammen, wofür White Mantis stehen: Songs, die sofort reinknallen, aber nie berechenbar sind. Klar, wer will, kann Voivod oder frühe Megadeth heraushören. Im Grunde haben die Jungs aus München aber schon ihren eigenen Sound gefunden.

Inhaltlich greifen sie Themen auf, die gut zu dieser nervösen Grundstimmung passen: Gesellschaftskritik, Technik-Skepsis, das Nachdenken über Tod und Spiritualität. Keine leichte Kost, aber auch kein plattes Phrasendreschen. Eher ein weiterer Layer, der die Musik noch intensiver macht.

Mit knapp 47 Minuten bleibt das Album kompakt, ohne Lückenfüller. Für mich ist Arrows At The Sun genau das, was ich am Thrash liebe: Musik, die nicht anbiedert, sondern kratzt, beißt und trotzdem hängen bleibt. White Mantis sind für mich eine echte Neuentdeckung und ich habe das Gefühl, dass ich sie jetzt so schnell nicht mehr aus den Augen verlieren werde.

Mario Waschkowski

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