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Angel of Damnation – Ethereal Blasphemy

Angel of Damnation – Ethereal Blasphemy 

Release: 20.06.2025

Dying Vicitms Productions

Mit Ethereal Blasphemy legen Angel of Damnation ihr bislang ausgereiftestes Werk vor. Sieben Jahre nach dem letzten Album Heathen Witchcraft erhebt sich Ethereal Blasphemy wie ein finsterer Monolith aus der Tiefe des okkulten Doom-Undergrounds- Schwer, sakral und majestätisch. Ich habe einige Durchläufe gebraucht bis sich mir die Platte erschlossen hat. Seitdem entfaltet sie sich immer weiter und gefällt mir mit jedem Mal hören mehr. Gebt Ihr unbedingt etwas Zeit zu wachsen.

Eine Besetzungsänderung hat es seit dem letzten Album gegeben: Am Schlagzeug sitzt seit 2024 kein Geringerer als Neudi (u. a. ex-Manilla Road, Trance). Sein präzises, druckvolles Spiel verleiht dem Album ein erdiges, zugleich dynamisches Fundament, das die musikalische Schwere der Band gekonnt trägt.

Schon der Opener „Eternal Life in Hell“ markiert ein starkes Ausrufezeichen. Eine eingängige Melodie und ein Refrain, der sich rasch im Gehörgang festsetzt, machen den Song zu einem frühen Highlight. Hier werden wuchtige Riffs mit einer hymnischen Struktur verbunden.

Auch „Stigmata“ sticht positiv hervor. Nicht durch spektakuläre Experimente, sondern durch seine souveräne Umsetzung und die dichte Atmosphäre. Überhaupt fügen sich die Songs des Albums sehr organisch aneinander. Es gibt keine Ausfälle, vielmehr entsteht das Gefühl eines in sich geschlossenen Werks, das seine Stimmung konsequent durchhält.

Der abschließende Track „Anal Worship of the Goatlord“ ist der langsamste und längste Song der Platte und gleichzeitig ein würdiger Abschluss. In seiner getragenen Monumentalität entfaltet sich eine fast schon sakrale Wucht. Feine, melancholische Melodiebögen, die sich über das doomige Fundament legen und dem Finale eine fast erhabene Schönheit verleihen.

Die Produktion ist warm und druckvoll, mit einer wohldosierten Dosis Hall, die den spirituellen, sakralen Unterton der Musik unterstreicht, ohne ins Kitschige abzurutschen. Gerrit P. Mutz’ Gesang bleibt dabei das zentrale Stilmittel: pathetisch, aber kontrolliert, beschwörend, aber nie überladen mit Wiedererkennungswert.

Angel of Damnation schaffen es, eine authentische Doom-Atmosphäre zu erzeugen – finster, okkult, feierlich –, ohne sich in Klischees zu verlieren. Ethereal Blasphemy ist kein revolutionäres Album, aber ein kraftvolles Statement innerhalb des Genres. Wer klassischen Epic Doom mit Tiefgang und Haltung schätzt, wird an diesem Werk seine Freude haben.

8/10 Punkte

Mario Waschkowski

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