Degenerate – Rituals Of Rage
Release 23.05.2025
Mit „Rituals Of Rage“ liefern Degenerate ein durch und durch gelungenes Metal-Album ab, das zwar das Rad nicht neu erfindet, aber dafür mit Wucht und Spielfreude punktet. Ich hatte keine großen Erwartungen – und wurde positiv überrascht.
„Rituals of Rage“ ist der Nachfolger zum 2019 erschienenen Album „Devestation Ahead“. Das Degenerate damals richtig durchstarten konnten, wurde leider durch die Pandemie ausgebremst. Das könnte aber nun nachgeholt werden.
Was mir sofort auffällt: Der Gesang erinnert mich an Children of Bodom. Dieses leicht keifende, aggressive Shouting löst bei mir direkt nostalgische Vibes aus. Auch musikalisch schimmern CoB-Einflüsse immer mal wieder durch, besonders in den melodischeren Leads und dem Wechselspiel zwischen Raserei und Groove. Die Musik würde ich als Mischung aus Thrash und Melodic-Death Metal beschreiben.
„The Cult“ bleibt sofort hängen und verbindet rohe Energie mit einem richtig starken Refrain. „Faceless Violence“ ist dagegen ein kompromissloser Nackenbrecher, bei dem alles sitzt: Riffs, Tempo und Attitüde. Beim Titeltrack „Rituals Of Rage“ bekommt man genau das, was man vom Namen erwartet: wütend, direkt und ungeschliffen einen auf die Nuss.
Nicht jeder Song sticht sofort hervor, aber das Gesamtbild stimmt. „Rituals of Rage“ wirkt in sich geschlossen. Ein Album, das durchgängig auf hohem Niveau spielt, auch wenn nicht jeder Track sofort ein Ohrwurm ist. Gerade als zweites Album zeigt es, dass Degenerate ihren Stil gefunden haben und mit Überzeugung weiterentwickeln.
Wer auf eine Mischung aus Thrash, Melo-Death und einer Prise skandinavischer Härte steht, sollte „Rituals Of Rage“ definitiv eine Chance geben. Ich bin gespannt, wie sich die Band weiterentwickelt – das Potenzial ist da.
8/10 Punkte
Mario Waschkowski