Carbon Age – Forsaken
VÖ: 16.05.2025
Mit „Forsaken“ legen Carbon Age aus Hannover ihr erstes Studioalbum vor und setzen damit ein deutliches Ausrufezeichen in der deutschen Deathmetal-/Deathcore-Szene. Bereits die 2022 veröffentlichte DIY-EP Carnage ließ erahnen, wohin die Reise geht. Nun liefert das Quartett ein ausgereiftes Debüt, das sowohl musikalisch als auch produktionstechnisch überzeugt.
Gegründet wurde Carbon Age 2019, beeinflusst von Acts wie Whitechapel, Bleed From Within oder Lamb of God. Der Sound: eine explosive Mischung aus aggressivem Deathcore-Growling, messerscharfen Riffs, groovenden Drums und hymnischen, teils melancholischen Refrains. Dabei steht nicht bloß brutale Härte im Fokus, vielmehr gelingt es der Band, Atmosphäre und Tiefe mit einfließen zu lassen, was dem Album Vielschichtigkeit verleiht und mir sehr gut gefällt.
Die Texte bewegen sich zwischen Endzeitszenarien, Rachegeschichten und Lost-in-Space-Visionen – passend zum düster-dramatischen Soundgewand, das von Eike Freese (u.a. Heaven Shall Burn, Helloween) im Hamburger Chameleon Studio veredelt wurde. Der Druck und die Klarheit des Mixes geben den Songs genau die Schlagkraft, die sie brauchen.
Schon der eröffnende Titeltrack „Forsaken“ zeigt exemplarisch, wohin der Weg führt: wuchtige Riffs, prägnanter Gesang und ein packender Refrain, der hängen bleibt. Genauso geht es auf der Platte dann auch weiter. Einen Durchhänger gibt es nicht. Jeder Song scheint durchdacht und trägt zur Gesamtwirkung des Albums bei. Die Band versteht es, Spannungsbögen aufzubauen, Breakdowns gezielt einzusetzen und trotzdem Platz für Atmosphäre zu lassen – etwas, das vielen Debüts oft noch fehlt. „Shattered“ zum Beispiel überzeugt durch seine packende Dynamik und einen Refrain, der sich tief in die Gehörgänge fräst. „Dark Sun“ wiederum bringt eine melancholisch-epische Note ein, ohne an Härte einzubüßen – ein Paradebeispiel dafür, wie Carbon Age Melodie und Brutalität miteinander verbinden. Es fällt mir schwer, einzelne Songs herauszuheben, denn das Album funktioniert als Ganzes einfach hervorragend.
Mit Forsaken gelingt Carbon Age ein Einstand, der aufhorchen lässt. Die Kombination aus technischer Präzision, starker Produktion und einem klaren künstlerischen Konzept macht das Album zu einem echten Brett. Wer auf modernen, groovigen Deathmetal mit Core-Einflüssen steht, sollte hier definitiv reinhören. Bei mir läuft die Platte aktuell in Dauerrotation. Sehr geil.
Live erleben kann man Carbon Age am Samstag, den 17.05.2025 in der Subkultur Hannover, wo sie gemeinsam mit Hate Squad und Rezet auf der Bühne stehen werden – ein Pflichttermin für Fans harter, energiegeladener Musik und gleichzeitig die Album Release Show für dieses fantastische Debüt.
Dafür gibt es von mir 9/10 Radioakive Totenschädel
M.W.