
„Weibermetal“ im Cafe Glocksee! Oh, was soll diese Provokation?
Beruhigt euch, in diesen Fall ist das durchaus positiv zu sehen.

Ab und an zieht es mich zu Konzerten, die mich überraschen. Auch an diesen Abend war es so. Keine der beiden Bands war mir vorher außer vom Namen her bekannt.
Als erstes überraschte mich der große Anteil weiblicher Fans am Publikum.

Die Rolle des Openers übernamen die Berliner Ryr. Eine Band ohne Sänger, die zweite Besonderheit des Abends. Das löst erst einmal Skepsis aus. Je weiter der Auftritt voran schritt, wurde mir klar, dass es nicht immer einen Sänger braucht. Das Konzept kennen wir ja aus der Klassik. Stellt euch mal die Nacht auf dem kahlen Berg mit Gesang vor. Diese Kapelle kann es und das sehr gut.

Als Heretoir die Bühne enterten, war mir klar, wer heute Abend der Held im Zelt war. Das Publikum war vom ersten Ton an hin und weg. So wurde in der Esten Reihe recht schnell eine ganze Menge Tränchen verdrückt. Nero hätte damit sicher mehr als ein Lacrimarium gefüllt.

Selbst ein Krachmucker Ernie schaute der Combo mit salbungsvollen Blick zu. Mir gefielen sie immer dann am besten, wenn die Musik härter und schneller wurde. Insgesamt feierte die Meute die Band von der ersten bis zur letzten Note.

Also Heretoir kommt bald wieder nach Hannover!
Foto und Text: Sven Richter