Es war mein erster Besuch im Forellenhof Salzgitter. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht der letzte gewesen ist. Die Location ist für Veranstaltungen in dieser Größe perfekt geeignet. Der Sound war auch durchgehend sehr gut und das Publikum positiv verrückt. Beste Voraussetzungen für einen herrlichen Grindcore Tag.
Von den ersten vier Bands berichtete Sven ja bereits, deshalb steige ich bei Home Reared Meat ein.
Was für eine coole Band. Die Emsländer machen mit Ihren zwei Sängern ordentlich Stimmung und Action auf und vor der Bühne, die Musiker waren mehrfach im Publikum unterwegs. Fantastisch. Zwischendurch gabs immer wieder Redneck Ansagen. Besonders im Ohr geblieben ist mir die Ansage: Der nächste Song handelt von meiner verstorbenen Katze und meinem dreckigen Arsch. Welcher Song das war kann ich leider nicht mehr sagen (Ich vermute passender Weise „Dirty Butthole“), aber ich habe mich weggelacht. Auch die Samples die bei Songs wie „Speak Italian or Die“ eingespielt werden erzeugen bei mir ein breites Grinsen. Ich hatte so viel Spaß, dass ich mich am Ende mit Shirt, Cap und Patch eingedeckt habe.
Danach startet der Headliner Rectal Smegma, die ja bekannt für ihre energiegeladenen, augenzwinkernd-derben Shows sind. Irgendwo zwischen Chaos, Bierdusche und tight gespieltem Slamgrind/Brutal Death. Vom ersten Ton an wurden sie abgefeiert, und das völlig zu Recht. Das Set war gut gewählt. Ein druckvoller Mix aus Songs der aktuellen Platte To Serve and Protect, die ich richtig stark finde, und älteren Krachern, bei denen das Publikum komplett ausrastete.
Die Show selbst war routiniert, aber nie langweilig. Im Gegenteil: Circle Pit folgte auf Circle Pit, während ein aufblasbarer Ball seine ganz eigene Geschichte schrieb. Seit Coconut Clit Crusher irrlichterte das gute Stück durch die Reihen, mittlerweile gut klebrig, triefend vor Bier und kaum noch flugfähig. Ich hoffte nur, das Teil nicht frontal ins Gesicht zu bekommen. Angesichts des Tempos, das Band und Publikum vorgaben, hätte das jederzeit passieren können.
Rectal Smegma lieferten genau das, was man von ihnen erwartet. Kompromisslosen Spaß, brachialen Sound und die Art von kollektiver Eskalation, für die man solche Abende liebt.
Human Waste schraubten dann den Grindcore Anteil etwas zurück und erhöhten den Anteil Deathmetal. Das gefiel mir sehr gut und lockerte für mich das Billing nochmal auf. Das Publikum feierte ordentlich mit und es gab nochmal diverse Circle Pits. Der Aufblasbare Ball flog immer noch ab und an durch die Menschen. Ich war schon gut Müde, aber die Show war es Wert bis zum Ende zu bleiben. Als Schmankerl gab es noch ein Sepultura Cover welches vom Publikum lautstark gefeiert wurde. Ein würdiger Abschluss für einen tollen Grindcore Tag.
Für mich ging es danach direkt zum Auto und ab auf die Bahn nach Hause. Ich komme aber gerne wieder.
Abschließend bleibt mir zu sagen das es eine gut organisierte, familiäre Veranstaltung mit absolut humanen Preisen ist. Das Ganze in einer sehr gut passenden Location und mit durchweg sehr gutem Sound. Da merkt man deutlich das es von Fans für Fans mit ganz viel Herzblut gemacht wird. Danke!
Fotos: S.R.
Bericht: M.W.