Am 09.11. endete die Tour von Fabio Lione’s Dawn Of Victory performing Rhapsody. Die Tour führte durch acht Länder und endete im Dortmunder Musiktheater Piano. Dieses Venue war uns vorher vollkommen unbekannt. Uns erwartete ein charmanter Altbau, dessen Eingangsbereich als hell gestaltete Kneipe gut umschrieben ist. Durch einen Zwischenraum gelangt man in den Saal. Dieser ist zwei Altbauetagen hoch, fasst 400 Personen, hat Flair, eine moderne Licht- und Tonanlage und eine erstaunlich große Bühne. Das Echtholzparkett erzählt die Geschichte unzähliger Sohlen, die es trug. Erker, Bögen, Stuck und weitere architektonische Details unterstreichen, dass wir nicht in dem gesichtslosen Neubau einer kommunalen Mehrzweckhalle stehen.

Unterstützt wurde das Power-Metal-Powerhouse von der italienischen Power-Metal-Band Alterium. Diese eröffnete den Abend einem 10 Songs langem Set. Pünktlich um 19:30 Uhr ging es los. Die Band erfüllte ihren Auftrag und heizte das Publikum gut vor. Die Stimmung auf und vor der Bühne war gut, Band und Leute hatten Bock. Es wurde mitgesungen, Fäuste und Pommesgabeln gereckt und gefeiert. Leider war die Veranstaltung nicht ausverkauft, aber das riss die Stimmung der anwesenden Gäste wieder raus. Im Publikum sah man viele Kuttenträger, der Altersschnitt war erstaunlich niedrig. Metal verbindet einfach die Generationen.

Nach der Umbaupause der Mainact. Das Tourende merkte man den Musikern nicht an. Auf der Bühne wurde vom ersten Song an Vollgas gegeben. Passend zur Namen war „Dawn of Victory“ der Eröffnungstrack, welcher direkt aus dem Intro heraus gespielt wurde. Es folgte ein Best-of der Rhapsody-Hits. Die Fans sangen viel mit, vor der Bühne drängten sich die Feiernden.

Besonderen Stellenwert widmete Fabio Christopher Lee. Er erzählte von der Zusammenarbeit mit Lee beim Album „Symphony of Enchanted Lands II“ und sang beide Stimmen im folgenden „The Magic of the Wizard’s Dream“.

Das Publikum wurde stark eingebunden. In der ersten Reihe stand eine junge Dame aus Japan. Fabio filmte mit Ihrem Handy während eines Songs das Publikum und reichte das Gerät nach wenigen Schwenks zurück. Später hob Fabio die Dame auf die Bühne und ließ sie eine Grußbotschaft der Band und des Publikums an die japanischen Fans aufzeichnen. Er entschuldigte sich bei der Band für die Unterbrechung. Das Grinsen seiner Kollegen ließ erahnen, dass er häufiger Fans mit einbindet…

Zum Ende des Sets wurde ein Fan mit reiner Rhapsodykutte und LARP-Schwert auf die Bühne gelassen. Er sang mit und poste episch zur Musik. In einer großen Location mit Graben und Security undenkbar. Bei einem kleinen Clubkonzert kein Problem. Mehr Fannähe ist schwer vorstellbar. Nicht nur den beiden genannten Fans dürfte der Abend in guter Erinnerung bleiben. Das es ein Sonntag war, und das Gros der Anwesenden am Folgetag wieder zur Arbeit mussten: Nebensache.

Schall und Laut bedankt sich herzlich bei 3dog entertainment concerts GmbH und dem Team des Musiktheater Piano für die Akkreditierung und den freundlichen Empfang.
Text: TJ und JJ
Fotos: JJ









