Am 02.11.2025 legten Lacuna Coil einen Zwischenstopp in der Markthalle Hamburg ein. Entourage waren Nonpoint aus Fort Lauderdale.
Bevor wir zum eigentlichen musikalischen Input des Abends kommen, komme ich zum Einlass. Gegen 18:30 Uhr Ankunft an der Markthalle. Das Tor zu den Treppen war schon auf, dementsprechend die erste Treppe auch gut gefüllt. Bis um 19 Uhr die Türen offiziell geöffnet wurden ein paar nette Gespräche geführt und neue Leute kennengelernt. Der Einlass verlief reibungslos, kein Gedrängel, wer wollte hat seine Jacke abgegeben. Weiter: Ticket scannen, abtasten, Taschenkontrolle. Sehr flott. Nächste Treppe rauf und rein in die gute Stube. Relativ übersichtlicher Merchstand zur rechten Seite. Die Preise auch hier, wie bei vielen anderen Bands auch, nicht mehr im niedrigschwelligen Bereich. Dazu später noch mehr! Getränkeversorgung passte und die Toilettensituation war auch gut.

Jetzt zu dem worauf ihr natürlich gewartet habt! Der Bericht. Endlich!
20:00 Uhr, das Hallenlicht fährt runter und die Bühnenbeleuchtung rauf. Nonpoint betreten die Bretter, die die Welt bedeuten. Ich muss zugeben, von denen habe ich vorher noch nichts gehört, obwohl es sie schon länger gibt. Jetzt haben sie mindestens einen Fan mehr! Die Nu-Metaller haben sich in mein Herz gerockt. Warum? Bei den Herren gibt es kein Chichi, hier gibt es direkt auf die Zwölf. Ich habe selten Bands gesehen bei denen der Frontmann von der ersten Sekunde an dermaßen auf die Tube drückt. Sensationell. Der Rest der Band braucht sich auch nicht verstecken. Mit der Energie die zu spüren war, könnte man locker ein Kernkraftwerk einsparen. Wer auf ein kleines Päuschen in Form einer Ballade gehofft hat, hoffte vergeblich. Die Fans vor Ort gaben im Publikum ebenfalls Vollgas, ein Mini-Moshpit wurde eröffnet, allerdings nur für kurze Zeit. Ein Mitsing-Cover-Stück durfte natürlich nicht fehlen. „In the Air tonight“ von Phil Collins. Melodisch im Nonpoint-Style. Bevor die Amerikaner nach 50 atemlosen Minuten die Bühne verließen, noch Flott etwas Eigenwerbung der Band. Sänger Elias Soriano forderte alle auf ihre Handys zu zücken:
„Follow us on IG. Open up IG and search for: N O N P O I N T. That spells Korn.“
Humor haben sie! Hört auf jeden Fall mal rein die Jungs sind super.

Exakt 21:11 Uhr – Schlagzeuger Richard Meiz tritt hinter sein Schlagzeug und versucht die Menge zu lautem Rufen zu animieren. Das braucht ein paar Anläuft, gelingt dann aber doch noch. Nach und nach trudelt der Rest der Band ein. Es geht los mit „Layers of Time“ und „Reckless“ vom Black Anima Album. Gefolgt von „Hosting the Shadow“, von der aktuellen Scheibe „Sleepless Empire“. Insgesamt 8 Songs des Longplayers geben Lacuna Coil zum besten. Stücke von älteren Scheiben lockern das Set auf. „Heaven´s a lie“ wird in einer angepassten Version gespielt, Frontmann Andrea Ferro wird live stärker mit eingebunden als im Original. Das Publikum ist gut gelaunt und singt mit, die Animationen zum mitklatschen verlaufen gut. Bis … genau bis! Bis zu diesem einen Moment als Sängerin Christina Scabbia das Publikum fragt, ob sie gut drauf sind. Es gröhlte aus dem Pulk „F*** you!“ Mehrfach. Da hat sich jemand abseits der Bühne die Aufmerksamkeit gesichert. Man beschwerte sich lauthals über die Merchpreise. Christina konterte sofort: Für Diskussionen sei sie offen, für A***** nicht. Sie erklärte geduldig warum die Preisgestaltung so ist wie sie ist und dass er gerne auf die Bühne rauf darf, wenn ihn das glücklich machen sollte. Die Band möchte schließlich sicherstellen, dass jeder eine gute Zeit hat und glücklich ist. Ich bin mir nicht ganz sicher wieviel der Kerl davon mitbekommen hat, die Buhrufe ihm gegenüber waren ziemlich laut und jemand hat ihn eine sehr intensive Eins zu Eins Diskussion verwickelt. Denn er ist weder an noch auf der Bühne gewesen. Vollprofi Scabbia nutzte den Applaus der ihr entgegengebracht wurde „We fear nothing! Shout it! We fear nothing“. Die Stimmung kippte wieder ins positive „Nothing stands in our way“, war passenderweise der letzte Song vor dem Zugabenblock. Mit „The Siege“, „I wish you were dead“, „Swamped XX“ und „Never dawn“ schlossen Lacuna Coil den Abend ab.

Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte die Chance ergreifen, denn es lohnt sich wirklich. Stimmung, Sound, Licht: ein großartiges Erlebnis.
Auf dem Weg nach draußen bin ich nochmals am Merch vorbei. Da wurde sich noch fleißig eingedeckt. Ob die kleine Diskussion während des Konzerts dazu beigetragen hat? Wer weiß?
Wir bedanken uns bei der FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH für die Akkreditierung.
Text und Fotos: AG





