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Neocracy „Who to blame“

Neocracy  „Who to blame“

Bereits nach den ersten 30 Sekunden des 1. Tracks „Revenge“ vom neuen Album „Who to blame“  Neocracy ist klar: So richtig in eine Schublade lässt sich das Metal-Quartett aus Eisdorf (Sachsen-Anhalt) nicht stecken. Ursprünglich wollte sich das im Corona-Jahr 2020 gegründete Quartett die Zeit des Lockdowns lediglich mit der Produktion einiger Songs zum eigenen Vergnügen ein bisschen verkürzen. Und was das mittlerweile 2. Album, das daraus entstanden ist, zu bieten hat, muss sich durchaus nicht verstecken!

Sängerin Franziska Stolze singt mit angenehm energischer Stimme Texte, die sich mit persönlichen Erfahrungen der Bandmitglieder befassen, vor. Ihr Klargesagt wird untermalt von den Screams und Growls von Bassist Tim Pannek. Das textliche Geschehen wird in einen Wechsel aus harten, rhythmusbetonten, druckvollen Gitarrenriffs und  sanfteren Passagen, in denen durchaus auch des öfteren Clean-Sounds vorkommen, aus der Hand von Gitarristen Volker Pannek eingebettet. Die entstehenden Spannungsbögen werden von Rene Jauernik an den Drums, sehr empathisch untermauert. Wir bekommen neben den obligaten ballernden Blastbeats auch schön akzentuierte Snare-Patterns zu hören. Ich fühle mich stellenweise an die balladenhaften Passagen aus Produktionen von Periphery oder Jinjer erinnert.

Insgesamt wirkt die ganze Produktion gut aufgeräumt und sortiert. Die Songs folgen einer klaren Struktur, jedes Instrument hat genau seinen Platz. Komplizierte Takt- und Tempowechsel sucht man ebenso vergebens wie minutenlange E-Gitarren-Soli. Alles, was man zu hören bekommt, klingt handgemacht. Die Texte und Melodielinien sind eingängig, sodass man herrlich Mitgrölen kann. Am Ende entsteht so ein ebenso aufrichtig wirkendes Klangbild mit jeder Menge Nachdruck aus der Rhythm Section. Unbedingt reinhören!

Hörempfehlungen: Revenge, Oblivion, Victim

  1. L.

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